Segelfreizeit - Piraten

Sonntag, 30. Juli 2017

Um 8.30 trafen sich 28 Jungen und Mädchen aus dem gesamten Harzkreis auf dem Parkplatz vor der Wernigeröder Schwimmhalle. Ziel der Ansammlung war die diesjährige Segelfreizeit.

Nach einer längeren Fahrt mit dem Bus erreichte die muntere Gesellschaft ihr Ziel: Enkhuizen am Ijsselmeer. Die „Novel“, ein 40m langer Dreimaster, sollte ihnen Quartier bieten. Nach dem Verladen der mitgebrachten Lebensmittel und Requisiten für die aufwendig vorbereiteten Spielaktionen, wurden die Kajüten verteilt. Dies verlief außerordentlich zügig und problemlos.

Nachdem alle Sachen verstaut waren, stand das Treffen mit dem Kapitän Arnold und seinem Matrosen Mick auf dem Programm. Nach einer Einweisung zu Verhalten auf und unter Deck, ging es weiter mit der ersten nautischen Informationsstunde.

Und schon wurden das erste Mal die Segel gesetzt und wir verließen den Hafen.

Nach einem köstlichen Abendbrot (fein gewürzte Sauce auf der Basis von Tomaten und Hackfleisch, gekrönt mit gut gesalzenen Penne-Nudeln) gab es eine weitere kurze notwendige Knotenkunde. Anschließend erreichten wir eine Schleuse, welche wir problemlos passierten.

Nun befanden wir uns mit der Novel bereits in den Gewässern, welche durch Ebbe und Flut bestimmt werden.

Wir fanden unseren Anlegeplatz neben einem mickrigen Zweimaster und vielen duftenden Fischerbooten. Nach einer kurzen Einführung in das Mörder-Wochenspiel, ging man zum gemütlichen Teil des Tages über. Die einen spielten Werwolf, die anderen Mühle oder Kartenspiele. Am nächsten Morgen sollte es früh mit der Flut weiter gehen.

 

Montag 31.07.17

Nachdem wir den Fischerhafen bereits sehr früh verlassen hatten, steuerte unser Kapitän eine nahegelegene Sandbank an. Mit Sonnenaufgang schlichen bereits die Ersten aus ihren Kojen. Nach einem leichten Frühstück und einigen Singspielen, ging es zur, durch einen leichten Messfehler 500m entfernten Sandbank, über Muscheln, ekligen Schlick und den ein oder anderen Krebs (eine nasse Angelegenheit bei steigendem Wasserspiegel). Nach einer anschließenden kurzen Wasserschlacht wurden die Segel gehisst und unsere Reise ging weiter. Das Segelhissen verlief deutlich zügiger, auch wenn wir mit der Zuordnung der Abdeckplanen noch so unsere Schwierigkeiten hatten. So erreichten wir den Hafen von Texel, wo wir unser ersehntes Mittagessen zu uns nahmen. Bei einer kleinen Hafenspielaktion mussten die Kinder mit Passanten und Reisenden in Kontakt treten, so wurden unter anderem ein Kassenbong erfolgreich erkämpft, eine polizeiliche Unterschrift erhalten und eine 1cent-Münze erworben. Nach einer kleinen süßen Stärkung folgte ein Schiffbauspiel mit vielen lustigen Aufgaben und sportlichen Aktivitäten. Nach einem guten Abendessen, in Form von Gulasch, machten sich alle auf zum großen Abend der Wetten. Um eine kleine Auswahl zu präsentieren:

  • Wetten, ihr schafft es nicht, in Schubkarren einen Becher Wasser zu transportieren, ohne ihn zu verschütten.

  • Wetten, ihr schafft es nicht, eine Decke zu wenden, ohne sie zu verlassen.

  • Wetten, ihr schafft es nicht, einen Apfel im Liegestütz zu essen, während eine andere Person ihn im Mund hält.

  • Wetten, ihr schafft es nicht, ein leicht verwunderndes Wasserspiel zu spielen.

  • Wetten, ihr schafft es nicht, eine fremde Person heranzuschaffen, welche mit euch für ein Foto posiert.

  • Wetten, ihr schafft es nicht, eine Banane mit den Füßen zu pellen.

Nach dem spannenden Wettkampf gab es für alle noch eine Stunde Freizeit im Hafen von Texel, bevor alle auf die Novel zurückkehrten.

 

Dienstag 01.08.2017

Von Texel aus ging es weiter nach Vlieland. Gleich nach dem Frühstück stachen wir in See. Bevor die Segel gesetzt wurden, weckte Volker die Sinne Aller mit kleineren Spielen auf. Nudeln mussten aufgefädelt und Sterne von der Angel gegessen werden. Danach ging es ans Werk und zügig beschleunigte das Schiff. Jetzt kam es zu einem mysteriösen Mord einer jungen Schauspielerin in einem Theater, welchen die Jugendlichen aufklären mussten. War es der Regisseur, der einstige Freund oder doch die eifersüchtige Schwester. Natürlich wurde der Mörder überführt. Die restliche Zeit bis zum Mittagessen wurde mit Mühle, Werwolf, Kartenspiel oder dem Nachholen von Schlaf verbracht. Zum Mittag gab es Gyros mit Knoblauchsauce und Reis. Nach dem Essen wurden kleinere Spiele und der beliebte Schlaf fortgeführt. Auf der Fahrt nach Vlieland folgte natürlich nach dem Segeleinholen ein weiteres gemeinschaftliches Spiel, bei dem neben Geschick auch Schnelligkeit und Geduld gefragt waren. Da sich in Vlieland bereits eine Schlange an wartenden Booten gebildet hatte, entschied der Kapitän, weiter nach Terschelling zu fahren. Auf dem Weg fuhren wir so auch an einer Sandbank mit Robben vorbei. In Terschelling gab es für alle Landgang. Die einen begaben sich zum Strand, die anderen in die Kleine Stadt. Nach einem kulinarischen Abendbrot . Zum Abschluss gab es einige kleinere Spiele im Selbsthilfestuhlkreis. Ruhe kehrte danach recht schnell ein. Seeluft macht ja, wie allgemein bekannt, müde.

 

Mittwoch 02.08.2017

Nach dem Frühstück, hatten die Jugendlichen erneut die Möglichkeit, den Hafen näher zu erkunden. Für ein Spiel, in Form einer Fotorallye, mussten einige Aufgaben fotografisch festgehalten werden. Nach dem Ablegen ging es sogleich ans Segelsetzen, bevor sich alle zu einem weiteren Mörderspiel zusammen fanden. Auf einem Schiff brachte ein Mitglied der Crew den Kapitän um, dies musste natürlich schleunigst aufgeklärt werden. Zum Mittag gab es Sauerkraut mit Würstchen und Kartoffeln. Nach einer Schleusendurchfahrt führte uns unser Weg Richtung Warkum. Ein schöner Platz für die jährliche Neptunstaufe. Getauft wurden so einige, auch die berüchtigten Häscher des Neptuns mussten dieses Mal den ein oder anderen, mit einem gewagten Sprint zur Taufe bewegen.

Nach dem guten Abendbrot, in Form einer Reispfanne, ging man zum Glücksspiel über. Trotz Sturm und leichtem Nieselregen, wurden aller Hand kleinerer Wettspiele durchgeführt. Bei diesen trafen die jugendlichen Wettspieler auf Ihre Kontrahenten. In kleinen und kurzen Wettspielen, mussten die verschiedensten Aufgaben bewältigt werden. Schraubendrehen, Entenangeln und gefrorene T-Shirts waren hier noch die kleineren Herausforderungen.

Danach entzündete Flori unter größter Anstrengung das gigantische Lagerfeuer im strömenden Regen.

Nix des so Trotzes gab es viel Gesang um die heiße Glut, bis spät in die Nacht saß man zusammen.

 

Donnerstag 03.08.2017

Von Workum ging es weiter nach Urk. Schon beim dem Frühstück machte es die Runde, dass der Seegang am heutigen Tag deutlich stärker als gewöhnlich sein würde. Gegen 10 Uhr verließen wir unseren Anlegeplatz und machten das Schiff segelklar. Obwohl wir die Segel gerefft hatten, setzten wir alle drei Hauptsegel und die Fock. Unsere höchste Geschwindigkeit betrug an diesem Tag 7,8 Knoten, bei Windstärke 7. Auch wenn dem ein oder anderem nicht so wohl war, überstanden wir doch die Überfahrt alle recht gut, mit mehr oder weniger nassen Sachen (Die Wellen schlugen das ein oder andere Mal über die Bordwände). Zum Mittagessen gab es, passend zum Sturm, Jägerschnitzel mit Mohrrübengemüse und Kartoffeln.

In Urk angekommen, wurden Gruppen gebildet und alle zogen in die hübsche Hafenstadt, um einen Apfel und ein Ei gegen anderes einzutauschen. Die besten Fänge, wie z.B. ein Luftkissen wurden selbstverständlich hinterher präsentiert. Anschließend machten sich alle fein für den anstehenden Traumschiffabend. Mädchen und Jungen kamen als Pärchen, galant wurden die Damen zu ihren Plätzen geleitet. Essen und Trinken wurden von der qualifizierten Traumschiffcrew angereicht.

Auch wurden erste Bilder der Woche gezeigt und man ging zunehmend zum kulturellen Teil des Abends über. Es wurden neben Theaterstücken, Märchen und Tanznummern auch ein akustisch begleitetes Lied mit allen einstudiert. Gegen 23 Uhr war die letzte Erzählung verklungen und erste Jugendliche bewegten sich Richtung Koje, während andere noch eine letzte Runde Werwölfe anstimmten.

 

Freitag 04.08.2017

Und schon brach der letzte Tag an. Nach dem Frühstück wurden die Segel gesetzt und wir machten uns auf zurück nach Enkhuizen. Alles lief schon relativ routiniert ab und alle hatten viel Spaß und genossen ihre letzte Segeltour, für dieses Jahr. Zum Mittagessen gab es abschließend Nudeln mit Tomatensauce. Die Kajüten wurden aufgeräumt, alle Habseligkeiten verstaut und der Bus beladen. Etwas wehmütig verabschiedeten wir uns von der Novel, ihrem Kapitän Arnold, seinem Matrosen Mick und dem Schiffshund Case und machten uns auf den Heimweg. Wir freuen uns bereits auf das nächste Jahr.

 

 

 

Ort: Dreimastklipper "Novel" - Holland

Zurück