Wettkampf Neustadt

Es ist schon eine lieb gewordene Tradition der Wernigeröder Schwimmer im April gen Süden nach Rheinland-Pfalz zu fahren. Das Ziel seit mittlerweile 17 Jahren sind aber nicht die Weinberge rund um unsere Partnerstadt Neustadt an der Weinstraße.
Nein, die Schwimmer zieht es zu Moby – so der Name des Stadionbads in Neustadt/Weinstraße, in dem sich das 50m Becken, überdacht von einer Traglufthalle befindet, das Heimat- und Trainingsstätte des SC Neustadt ist.
Regelmäßig veranstaltet dieser hier die Weinstraßenschwimmwettkämpfe und regelmäßig natürlich auch mit Harzer Beteiligung. Auch 2018 machten sich 28 Schwimmer der 1. und 2. Mannschaft auf gen Süden.
Im Gegensatz zu den letzten Jahren war es dieses Jahr gelungen das Naturfreundehaus zu reservieren, so dass statt Turnhalle und Luftmatratze ein Bett winkte. Vor Ort dann der Riesenschreck – kein Handyempfang mitten in Deutschland. Digitale Auszeit – eine ganz neue Erfahrung nicht nur für die Sportler sondern auch die Trainer und Betreuer.
Letztendlich sollte aber natürlich der Wettkampf im Mittelpunkt stehen und in der Schwimmhalle war wirklich etwas los – 35 Vereine aus Deutschland und ein Verein aus der Ukraine nahmen dieses Jahr an den 25.Weinstraßenschwimmwettkämpfen teil und rund 460 Schwimmer kämpften um die Medaillen.

Trotz der unterschiedlichen Trainingsbedingungen und dem unterschiedlichen Trainingsumfeld in Neustadt und Wernigerode gelang es am Ende doch auch den Harzern einige Medaillen mitzunehmen.
Die Jüngsten der 2. Mannschaft starteten in der Kategorie 9 Jahre (JG 2009).
Mia Lemke, Johanna Schult, Magdalena Vasic und Quentin Jennert gingen hier an den Start und eines sei vorweg gesagt – keiner ging leer aus, trotz starker Konkurrenz. Mia überraschte alle mit einem tollen Start am ersten Wettkampftag und holte direkt Bronze über die 50m Freistil. Dabei knackte sie das erste Mal die 40 Sekunden-Marke. Magdalena hingegen spielte ihre Stärken auf der Bruststrecke aus – Gold sowohl über die 50m Brust als auch die 50m Brustbeine und Bronze über 50m Freistilbeine und über die 200m Freistil – der erste Tag brachte gleich Edelmetall. Auch Quentin holte in Bestzeit Silber über die 50m Freistil.
Am Sonntag stieg dann auch Johanna ein – Gold über 50m Delfinbeine und Bronze über die 50m Rücken – hier war das ganze Podest in Harzer Hand, gab es doch Gold für Mia und Silber für Magdalena. Mit Gold über die 50m Rückenbeine für Mia sowie Silber über die 100m Brust und Bronze über die 100m Freistil für Magdalena gab es noch mehr Edelmetall. Quentin vervollständigte den erfolgreichen Jahrgang 2009 mit einem kompletten Medaillensatz – Gold über 50m Rückenbeine, Silber über 50m Rücken und Bronze über die 100m Freistil fischte er aus dem Wasser.

Auch in der AK 10 Jahre (JG 2008) gab es mit Marnie Weißenborn und Jan Lukas Wedde aus der 2. Mannschaft ebenfalls zwei Harzer Starter. Im stark besetzten Jahrgang schwamm Marnie eine herausragende 0:38,33 über die 50m Freistil, was am Ende Platz 5 bedeutete. Gold gab es für Marnie dann über die 50m Delfinbeine, Silber über 50m Freistilbeine. Mit einer tollen neuen Bestzeit schwamm sich Jan Lukas über die 50m Brust auf Platz 6. Über die 50m Brustbeine gab er dann alles und belohnte sich selbst mit einer Bronzemedaille.

In der AK 11 Jahre (JG 2007) gingen Lisa Hamann, Jolina Tannenberg und Theodor Goedecke aus der 2. Mannschaft sowie Miriam Brackmann und Maxx Theodor aus der 1. Mannschaft an den Start. Hier war die Konkurrenz wirklich enorm stark. Umso mehr freuten die guten Platzierungen und Zeiten der Harzer Schwimmer.
So schwamm sich Lisa Hamann immer wieder in die Top 6, unter anderem mit einem erneuten Sprung über die 50m Freistil auf 0:35,80 – nur 0,17 Sekunden fehlten hier zum Bronzerang. Jolina zeigte eine deutliche Steigerung auf fast allen Wettkampfstrecken und belohnte sich mit Gold über die 50m Delfinbeine. Auch Miriam verbesserte sich auf mehreren Strecken und holte Gold über die 50m Rückenbeine, die sie als einzige ihrer Altersklasse in unter 1 Minute absolvierte.
Theodor schwamm ebenfalls Bestzeit auf mehreren Strecken. Mit Platz 4 über die 50m Freistilbeine nur knapp an einer Medaille vorbeigeschwommen, schaffte er über die 50m Rückenbeine dann den Sprung aufs Silberpodest. Maxx hingegen erschwamm sich dreimal eine Position innerhalb der Top 6 des starken Jahrgangs.

Der Jahrgang 2006 und somit die AK 12 war von Harzer Seite gut besetzt – Tony Mercedes Schiemann, Aimee Heinemann, Belana Donath, Linda Horlitz und Jessica Krebs aus der 1. Mannschaft starteten hier genauso wie Frederike Mätzing (Sportschule Magdeburg) und Luka Vasic (Sportschule Halle). Der Jahrgang war sehr stark besetzt und erforderte von allen starke Leistungen.
Über die 50m Freistilbeine noch 5. holte Belana dann Gold über die 50m Rückenbeine. Jessi hingegen gewann zweimal Silber, sowohl über die 50m Rückenbeine als auch die 50m Delfinbeine. Für Frederike, die seit September 2017 in Magdeburg trainiert ging es vor allem um die Zeiten. Einige Bestzeiten gab es dann auch, darunter Platzierungen in den Top 6 über die 50m Freistil, 100m Rücken und 100m Delfin, gekrönt mit Gold über die 50m Delfinbeine.
Auch Aimee schaffte den Sprung in die Top 6 und belohnte sich dann mit Silber über die 50m Brustbeine. Linda schwamm einige Bestzeiten. Tony schaffte, nach längerem krankheitsbedingten Ausfall, einmal den Sprung in die Top 6 sowie mehrfach die Top Ten. Luka, der seit Herbst 2016 in Halle trainiert, nahm mehrere Medaillen mit – Gold über die 50m Rücken und 100m Freistil, Silber über die 50m Schmetterling und 50m Freistil, Bronze über die 200m Lagen – auch Luka nahm, wie seine jüngere Schwester einen kompletten Medaillensatz mit nach Hause.

Je höher die Altersklassen, desto schwieriger war es trotz guter Leistungen in die Medaillenränge zu schwimmen und desto stärker fielen die deutlich geringeren Trainingszeiten der Harzer Schwimmer und natürlich das Training auf der Kurzbahn ins Gewicht.
So schwamm Shirley Danielack in der AK 13 Jahre (JG 2005) teils deutliche Bestzeiten wie beispielsweise eine 0:37,33 über die 50m Rücken, was zwar mehrere Top 6 Platzierungen bedeutete, aber nicht ganz den Sprung in die Medaillenränge. Gleiches galt für die gleichaltrigen Jakob Bauer und Karolis Aleksiejus. So schwamm sich Jakob, u.a. mit toller Bestzeit über die 50m Freistil (0:32,72) und 50m Brust (0:45,71) in die Top Ten bzw. Top 6, Karolis in die Top Ten.

Gleiches Bild zeigte sich bei den Startern der AK 14 Jahre (JG 2004), vertreten durch Lina Madelaine Müller und Laura Horlitz. Bei bis zu 30 Startern in diesem Jahrgang, alle auf sehr hohem Niveau, war Linas beste Platzierung ein sechster Platz, Lauras ein achter Platz.

In der AK 15 Jahre (JG 2003) starteten Justus Rau und Till-Fabian Märkisch aus der 1. Mannschaft. Trotz momentan eingeschränkten Training zeigte Justus gute bis sehr gute Leistungen und erzielte zwei Top 6 sowie weitere Top Ten Platzierungen. Till-Fabian pulverisierte ebenfalls einige Bestmarken und erzielte einige Top Ten Platzierungen.

Im ältesten Jahrgang bei den Harzern, in der AK 16 Jahre (JG 2002) gingen Isabel Donath und Jan Oliver Erdmann an den Start. Während Isabel mehrere Top 6 Platzierungen erreichte, schaffte Joe am zweiten Tag mit Gold über seine Paradestrecke, die 50m Rücken, sowie Bronze über die 50m Schmetterling zweimal den Sprung aufs Siegerpodest.

Überhaupt die 50m Rücken – die lagen nicht nur einigen der schon genannten Sportler und sorgten bei diesen für Gold, sondern sind auch die Hauptstrecke des letzten Teammitglieds.
Mateja Vasic, seit 4,5 Jahren am BLZ Halle, bereitet sich auf dieser sowie der doppelt so langen Strecke intensiv auf die Ende Mai anstehenden Deutschen Jahrgangsmeisterschaften (DJM) vor. Aus dem GA-Training heraus nahm er zusammen mit seinen jüngeren Geschwistern den Weg nach Neustadt auf sich und startete hier über alle 50m Strecken.
Konkurrenz war da – der amtierende Deutsche Jahrgangsmeister über die 200m Brust in dieser AK trainiert und schwimmt nämlich beim SC Neustadt. Während es am Samstag mit Bronze über die 50m Brust und Silber über die 50m Freistil sowie einer Finalteilnahme im offenen Finale der schnellsten acht Schwimmer und dort Platz 7 (über die 50m Freistil) noch nicht optimal lief, klappte es am Sonntag deutlich besser. Über seine Paradestrecke, die 50m Rücken, holte Mateja Gold und mit einer 0:28,44 Bahnrekord in seinem Jahrgang und schwamm mit der zweitschnellsten Zeit aller Männer der Veranstaltung in das offene Finale der besten Acht.
Auch die 50m Schmetterling, seine Nebenstrecke, gewann er in Bahnrekord (0:27,48) in seiner Altersklasse und qualifizierte sich als drittschnellster aller Starter ebenfalls für das offene Finale der Herren. Nach Rücksprache entschied er sich dann, sich auf das Rückenfinale zu konzentrieren, da die Chancen hier am besten standen und dies auch seine Hauptstrecke ist.
Und somit ging es nach der Mittagspause im Finale der acht schnellsten Herren (unabhängig vom Alter), um eine gute Zeit. Nach einem packenden Finale blieb die Uhr bei 0:28,33 stehen. Nur einer, ein drei Jahre älterer Sportler war etwas schneller, Platz zwei im offenen Finale der Herren und erneute Einstellung des erst vormittags von ihm selber aufgestellten Bahnrekords. Die Frage an Mateja, ob da im Sommer was geht, beantwortet er so: Klar, da geht noch was. Seine Bestzeit liegt übrigens momentan bei 0:27,93 aufgestellt im März in Halle, was in der Altersklasse 15 Jahre momentan Platz 1 deutschlandweit bedeutet – keiner ist momentan schneller. Und über die 100m Rücken ist Mateja momentan der einzige 15jährige mit einer Zeit von unter 1min (0:59,98) über die 100m Rücken (beides Stand 8.4.2018).
Im Mai werden wir sehen, ob es in Berlin klappt und auch der HSV Wernigerode, wie die Neustädter, vielleicht bald einen Deutschen Jahrgangsmeister in seinen Reihen hat.

Der Dank für die Veranstaltung geht an das Orgateam, die Trainer der beiden Mannschaften sowie natürlich an die Eltern, die wieder als Fahrer und Betreuer einsprangen.

 

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