Weinstraßenschwimmwettkämpfe in Neustadt/Weinstraße

Auch 2016 starteten 21 Schwimmer des HSV 2002 gen Süden in Wernigerodes Partnerstadt in Rheinland-Pfalz, Neustadt an der Weinstraße. Zum 23. Mal lud der SC Neustadt zu den Weinstraßenschwimmwettkämpfen.

Für die Wernigeröder Schwimmer ging es bereits Freitagmittags auf die rund 450 km lange Anreise. Gegen 19.00 landete dann auch der letzte Bus am Stadionbad. Dort liefen die Vorbereitungsarbeiten schon auf Hochtouren – ein Melderekord von rund 5.000 Starts stellte unsere Freunde aus Neustadt nämlich vor einige logistische und organisatorische Herausforderungen. Dank einiger Kürzungen auf den langen Strecken waren es am Ende dann „nur“ knapp 800 Schwimmerinnen und Schwimmer aus 42 deutschen und einem Schweizer Verein, die an den beiden Wettkampftagen rund 4.000 Starts ins Wasser brachten. Und mittendrin die Harzer!

Freitagabend hieß es aber erst einmal ankommen – schnell wurde die knapp 1km vom Stadionbad entfernte Turnhalle als Übernachtungsmöglichkeit bezogen, bevor es zurück zum Stadionbad ging, wo einige mitreisende Eltern schon den Grill angeworfen hatten. In ruhiger Runde klang der Tag aus und einige ließen es sich nicht nehmen in der „Moby“ (so der Name der Schwimmhalle) nochmal ins Wasser zu springen. Der besondere Reiz: es ist eine Traglufthalle, die das geheizte Freibadbecken im Winter bedeckt und für die Sommersaison abgebaut wird. Dies geschah in diesem Jahr übrigens direkt nach dem Wettkampf.

Nach einer relativ kurzen Nacht hieß es um 6.00 Uhr wecken, denn 7.00 Uhr stand Frühstück im Vereinshaus am Stadionbad auf dem Plan. Da aufgrund des Melderekords leider der gemeinsam geplante Abend ausfallen würde, saßen die Harzer Schwimmer dann auch mit den Neustädter Schwimmern zusammen – somit durften die Schwimmer früher in die Halle und konnten in Ruhe einschwimmen.

Der Wettkampfmorgen am Samstag war vollgepackt und eng – neben den rund 800 Schwimmern war die Halle auch noch mit Trainern und Betreuern vollgepackt, so dass weit mehr als 1.000 Menschen unterwegs waren. Eine tolle Geste erlebten die Harzer kurz vor Wettkampfbeginn. Die Neustädter Schwimmer hatten für jeden Wernigeröder Schwimmer eine Geschenktasche gepackt. Jeder bekam ein Handtuch mit dem Logo des SC Neustadt und weitere Geschenke wie kleine Lautsprecher o.ä. Für die Wettkampfmannschaften hatten die Wernigeröder zwei große Fußbälle aus Wergona –Schokolade mitgebracht und für die Erwachsenen natürlich die typischen Wernigeröder bzw. Harzer Spezialitäten wie Hasseröder, Brockentröpfchen und weitere Leckereien.

Bei der Konkurrenz zahlreicher Verein war es klar, dass wir als kleiner Verein nicht vorne mitschwimmen würden. Dennoch gab es gerade auf den Sprintstrecken einige vierte Plätze und Platzierungen. Dreimal Gold gingen am ersten Tag nach Wernigerode, davon zweimal an Mateja Vasic (beide mit Bahnrekord in der AK 13) und einmal freute sich Linda Horlitz in der AK 10. Platzierungen und gute Zeiten gab es aber auch für andere Schwimmer, darunter Joe Erdmann, Luka Vasic, Shirley Danielack, Johannes Pönitz, Justus Rau oder Lisa Hamann. Teilweise waren deutliche Zeitsprünge zu erkennen bspw. bei Laura Horlitz oder Lea-Sophie Feuerstack. Lina Müller überraschte mit einem tollen Rennen und einer 0:37 über die 50m Freistil nach gerade mal einem halben Jahr Training. Das Wetter machte leider nicht mit – es goß in Strömen und war furchtbar kalt. Während die Kinder und Trainer in der Schwimmhalle waren, ist es schon eine liebgewonnene Tradition der mitreisenden Eltern Samstagvormittag eine Weinschau zu machen und die in Wernigerode aufgegebenen Bestellungen anderer Schwimmereltern einzulösen. Am Nachmittag stand dann die Stadtrallye auf dem Programm. Zusammen mit der Tourismusinformation von Neustadt an der Weinstraßen hatten die Wernigeröder Trainer und Betreuer vorab eine kleine Stadtrallye entwickelt, die Informationen über Neustadt und Wernigerode zusammenbringen sollten. Aufgaben waren bspw. der Besuch des Elwedritschebrunnens, bei dem die Anzahl der dortigen Elwedritschen gezählt werden musste. Wer war ihr „Vater“? Und wo findet man in Wernigerode Elwedritschen? Was gibt es für Pfälzer Spezialitäten? Und was für Harzer? Was sind Grumbeeren? Und gibt es Harzer Wörter? Wer ist Leo und welche Bedeutung hat er für Neustadt? Was haben der Neustädter und der Wernigeröder Markt gemeinsam? Was sind Stolpersteine (die in Neustadt an mehreren Punkten liegen) und welchen Zusammenhang gibt es zur Mahn- und Gedenkstätte in Wernigerode? Und natürlich durfte ein Foto am Wernigeröder Platz nicht fehlen! Ein tolles Foto gelang einer der Gruppen auch auf der Suche nach Pfälzer Spezialitäten als Fleischer Pelgen spontan ein paar „Sauschwänze“ spendierte. Am Ende trafen sich alle in der Pizzeria, in der für 19.00 Uhr ein Tisch bestellt war und ließen den Abend ausklingen.

Sonntag klingelte der Wecker wieder um 6.00 Uhr und alles musste schnell gepackt werden. Danach stand der zweite Wettkampftag auf dem Programm, der besser lief – vor allem die älteren Schwimmer zeigten trotz der kurzen Nacht sehr gute Leistungen. Mateja gewann dreimal Gold, davon zweimal erneut mit Bahnrekord und Justus Rau und Shirley Danielack gewannen in ihren jeweiligen Jahrgängen Bronze auf der Sprintstrecke. Sehr gute Zeiten gab es u.a. für Isabel Donath, Johanna Seidel und Ilva Louise Bachmann. Elisabeth Risse zeigte ein tolles Rennen über die 50m Rücken und 100m Freistil, Joana Friedrich hielt das erste Mal die 50m Schmetterling durch und das gleich auf der langen Bahn und auf Anhieb mit einer Zeit von unter einer Minute. Auch Belana Donath und Jessica Krebs konnten sich verbessern genauso wie Finn Bauersfeld und Sophie von Gynz-Rekowski. An diesem Tag konnten die Schwimmer dann auch den Neustädtern helfen und übernahmen am Vormittag im Rotationssystem die Aufgaben der Läufer. Ein großes Lob gab es dafür vom Schiedsrichter, vor allem für Linda Horlitz (JG 06) und Lisa Hamann (JG 07), die beide die älteren Schwimmer ablösten, als diese schwimmen mussten und über eine Stunde lang fleißig die Zettel des Zielgerichts zum Schiedsrichter brachten. Als Dank dafür bekamen beide vom Schwimmwart der Neustädter eine SC-Neustadt Badekappe.

Gegen Mittag machten sich dann die Wernigeröder auf den Heimweg, während der Wettkampf in Neustadt weiterlief. Die Rückfahrt war anstrengend – Sonne, Regen, Hagel, Schnee, alles war dabei und das Ende April. Gegen 18.00 Uhr landeten dann aber alle wieder wohlbehalten in Wernigerode. Schön war es. Der einzige Wermutstropfen – da waren sich Neustädter und Harzer Trainer einig – war, dass es aufgrund des Melderekords nicht zum geplanten engeren Zusammenrücken kam, da alle Neustädter massiv eingebunden waren. So hoffen wir erneut auf einen Austausch – alleine der Ferien- und Wettkampfplan macht es oft schwierig. So fallen in Rheinland-Pfalz dieses Jahr wichtige Wettkämpfe auf den Termin, an dem auch das Zeltwochenende stattfindet, zu dem die Neustädter eigentlich kommen wollten und das Herbstschwimmen (zu dem eine kleine Delegation Neustädter Schwimmer letztes Jahr hier war), findet dieses Jahr auf einen Sonntag statt.

Der Traum bleibt ein Trainingslager in Neustadt zu machen und dann einmal eine ganze Woche Zeit zum Kennenlernen zu haben.

Ein Dank geht auf Neustädter Seite vor allem an den Schwimmwart Peter Benker und den Geschäftsführer Christian lang, die alles vor Ort für die Harzer organisierten als auch an die beiden Trainer der dortigen Wettkampfmannschaften, Marcel Kühner und Manuela Wagner. Auf Wernigeröder Seite dankt die Trainerin den mitreisenden Eltern, die auch als Betreuer dabei waren, darunter Tino Risse, Elisabeth von Gynz-Rekowski, Berit Donath, Andrea Danielack, Lydia Horlitz, Ina Erdmann sowie Anja und Gunther Müller. Ein ganz besonderer Dank auch an Frederike Dalichow, die als zweiter Trainer mitfuhr und natürlich an Ann-Kathrin Sögding aus der LG I, die ebenfalls als Betreuerin mit dabei war.

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