Sportliche Städtepartnerschaft – Harzer Schwimmer starten in Neustadt

Schon seit Jahren ist es eine schöne Tradition und einer der Wettkampfhöhepunkte für die Harzer Schwimmer – die Teilnahme an den Weinstraßenschwimmwettkämpfen in Neustadt an der Weinstraße. So hieß es auch 2017 für insgesamt 22 Schwimmer der beiden Wettkampfmannschaften: „Ab in den Süden!“

Johanna Schult, Magdalena Vasic (beide 09), Marnie Weißenborn (08), Lisa Hamann, Miriam Brackmann, Jolina Tannenberg und Sophie von Gynz-Rekowski (alle 07) sowie Frederike Mätzing, Joana Friedrich, Tony Schiemann, Linda Horlitz und Johannes Pönitz (alle 06) starteten für die 2. Wettkampfmannschaft, während Shirley Danielack, Lea-Sophie Feuerstack, Karolis Aleksiejus (alle 05), Lina Müller, Laura Horlitz (beide 04), Justus Rau, Emeley Bredow (beide 03) sowie Ilva-Louise Bachmann, Ann-Kathrin Sögding und Jan-Oliver Erdmann (alle 02) für die 1. Wettkampfmannschaft an den Start gingen.

Schon Freitagmittag ging es auf die rund 450km lange Fahrt in Wernigerodes Partnerstadt. Dort hatte der Gastgeber, der SC Neustadt, schon alles vorbereitet. Untergebracht in der Turnhalle einer Grundschule hieß es dann nach der Ankunft erstmal: alles auspacken und dann die Umgebung erkunden. Rund zehn Minuten entfernt sollten am Wochenende die Weinstraßenschwimmwettkämpfe im Stadionbad stattfinden. Das Besondere: es handelt sich um eine Traglufthalle – im Sommer ist das 50m Becken im Freibad integriert, im Winter wird es mit der Traglufthalle zu einem Hallenbad. Ganz klar, dass gerade einige der jüngeren Sportler am Ankunftstag noch das Wasser in der „Moby“ genannten Halle erkunden mussten. Die älteren Sportler machten dann noch einen kleinen abendlichen Stadtrundgang während die jüngeren Sportler den Spielplatz an der Unterkunft in Beschlag nahmen.

Samstagmorgen ging es dann früh los – kurz nach 7.00 Uhr machten sich alle Sportler auf den Weg ins Stadionbad, in dem die Sportfreunde des SC Neustadt schon für das Frühstück gesorgt hatten. Zusammen mit den Sportlern des SC Neustadt konnte das Einschwimmen dann bei fast olympischen Bedingungen auf den zehn Bahnen des Wettkampfbeckens stattfinden bevor die restlichen Vereine das Bad stürmten. Eine Mammutveranstaltung mit rund 500 Schwimmern aus 35 deutschen und einem Schweizer Verein stand bevor. Zuerst aber galt es die Gastgeschenke zu übergeben. Nach der Überraschung im letzten Jahr hatten es sich die Harzer Schwimmer nämlich nicht nehmen lassen und für jedes der 51 Mitglieder der vier Wettkampfmannschaften des SC Neustadt eine Geschenktüte gepackt, darin u.a. ein Handtuch mit dem Vereinslogo. Danach ging es in den Wettkampf und hier regnete es gleich am ersten Tag einiges an Edelmetall.

Die Sportler aus der zweiten Mannschaft, geleitet von Grit Kamann-Selbach legten gleich gut vor. Insbesondere die drei erst vor vier Wochen bzw. einer Woche aus der TG Dalichow (Wettkampfeinsteiger) in die 2. Wettkampfmannschaft (LG II) gewechselten „Neuzugänge“ der JG 2008/2009 sorgten für einiges an Edelmetall. Gleich am Samstag machten im jüngsten Jahrgang Magdalena und Johanna Silber und Bronzeplätze unter sich aus – Magdalena gewann einmal Gold und dreimal Silber, Johanna einmal Silber und zweimal Bronze. Marnie freute sich im sehr stark besetzten Jahrgang 2008 über eine Bronzemedaille.

Aber auch die „alten“ Hasen der zweiten Wettkampfmannschaft zeigten gute Leistungen. So schaffte Miriam über die50m Freistilbeine den Sprung ganz oben aufs Treppchen, während Lisa Bronze über die 50m Freistil holte. Jolina, die erst seit einigen Wochen in Wernigerode trainiert, konnte sich im Vergleich zum letzten Wettkampf deutlich steigern – alleine über die 50m Freistil wurde die alte Bestzeit gleich um drei Sekunden unterboten. Frederike erschwamm sich Bronze über die 50m Brust, zeigte aber auf allen Strecken Bestzeit und das nur sechs Wochen nach einem Armbruch.

In der von Bernd Dinnebier geleiteten 1. Wettkampfmannschaft war die Konkurrenz ebenfalls groß. Am ersten Wettkampftag gab es darüber hinaus noch einige krankheitsbedingt Ausfälle, so dass die Mannschaft am Ende des ersten Tages zwar auf gute Leistungen, aber noch keine Podestplätze zurückblicken konnte.

Nach den Wettkämpfen am Samstag gab es noch eine „italienische“ Runde in der Pizzeria, bei der die Wernigeröder feststellen mussten, dass die Definition der Portionsgröße teilweise doch sehr unterschiedlich ist – die gefühlt wagenradgroßen Pizzen machten aber satt und die Reste wurden dankend für Sonntag mitgenommen. Um die vollen Mägen wieder leer zu machen ging es für die jüngeren Sportler danach auf eine „umgekehrte“ Stadtrallye – aus Zeitgründen hatte die Stadtrallye, deren Ziel eigentlich die Pizzeria war, nicht vor dem Essen stattfinden können und so wurde der Weg kurzerhand umgedreht. Mit viel Spaß wurde die Neustädter Innenstadt erkundet und am Abend gab es dann Elwedritschen aus Stoff als Geschenk. Diesen Abend ging es pünktlich ins Bett bzw. auf die Luftmatratze.

Am nächsten Morgen wurde es dann hektisch, musste die Turnhalle doch noch vor Wettkampfbeginn geräumt werden.

War es die Pizza? Oder vielleicht doch der ruhigere Schlaf? Wie auch immer, der zweite Tag zeigte sich in Gold, Silber und Bronze. Magdalena erschwamm nochmals eine Gold- und zwei Silbermedaillen und auch Johanna durfte noch eine Silber- und eine Bronzemedaille mitnehmen. Die Rückenstrecke wurde dann zum wahren Medaillenregen. Miriam holte hier Gold, Lisa Silber. Johannes gewann Bronze. Sophie holte im JG 07 Gold über die 50m Rückenbeine, Tony gewann hier bei den 06ern Silber und Linda Bronze. Und auch in der 1. Wettkampfmannschaft scheint die Rückenlage Erfolge zu bringen. Shirley, die krankheitsbedingt nur Sonntag starten konnte, holte hier Silber. Ann-Kathrin, eigentlich eher Freistil- und Delfinspezialistin, gewann in einem tollen Sprint Bronze. Jan-Oliver machte den „Medaillensatz“ der 1. Mannschaft auf dieser Strecke komplette und holte sogar Gold – und schwamm sich als achtschnellster überhaupt in das offene Herrenfinale über diese Strecke. Justus schien Platz 4 abonniert zu haben – alle drei Starts am Samstag hatte er trotz Bestzeiten auf diesem Rang beendet. Am Sonntag klappte der Sprung aufs Treppchen dann doch – Bronze gab es über die 100m Freistil. Den Freudenschrei, den Emely und Lea-Sophie ausstießen als sie die Ergebnisse über die 100m Brust der Damen im Jahrgang 2003 bzw. 2005 sahen, konnte man wahrscheinlich noch in Wernigerode hören – für beide gab es Bronze und überglückliche Gesichter. Insbesondere für Emely ein sehr guter Einstand – sie trainiert erst seit diesem Schuljahr überhaupt wettkampforientiert und Lea hatte mit viel Trainingsausfall zu kämpfen.

Alle anderen Starter zeigten gute Leistungen. Joana schwamm beispielsweise eine tolle neue Bestzeit über die 50m Rücken, auch wenn der Sprung aufs Treppchen diesmal, auch gehandicapt durch eine Erkältung und einen Sturz am Samstag, nicht gelang. Auch Ilva-Louise im JG 2002 und Karolis im JG 2005schwammen Bestzeiten. Sicherlich am stärksten besetzt war der Jahrgang 2004, in dem teilweise mehr als 25 Starterinnen ins Wasser gingen. Lina und Laura schwammen hier mehrfach Bestzeit – eine Medaille war im starken Teilnehmerfeld hier jedoch nicht drin.

Sonntagmittag ging es dann erschöpft aber zufrieden zurück auf den Heimweg. Eine Ruhepause war aber weder den Mitgliedern der Wettkampfmannschaft noch den beiden Trainern vergönnt – schon am Montag waren wieder alle beim Training. Denn in nur vier Wochen steht der nächste Saisonhöhepunkt an – dann geht es für ebenfalls 22 Schwimmer der beiden Mannschaften zum Swimcup nach Esbjerg in Dänemark.

Der Dank der beiden Trainer geht an die mitgereisten Eltern, die als Fahrer und Betreuer dabei waren.

Zurück