Segelfreizeit 2021

Das Logbuch der Novel vom 22. August bis 27. August 2021

Sonntag, 22. August

Trotz eines leichten Nieselregens trafen sich am Sonntag, dem 22. August 30 Jungen und Mädchen voller Vorfreude auf dem Parkplatz der Wernigeröder Schwimmhalle, um in die lang vorbereitete und heiß ersehnte Segelfreizeit zu starten. Nach längerer Fahrt und mehreren Pausen erreichten wir circa 18 Uhr Enkhuizen in Nordholland. Am IJsselmeer gelegen, wartete im Hafen der 18000 Einwohner Stadt bereits unser Schiff „Die Novel“. Da alle fleißig mithalfen, war der 40 Meter lange, 26 Meter hohe und 200 Tonnen schwere Dreimaster schnell mit den mitgebrachten Requisiten für Spielaktionen und weiterem Gepäck verladen. Danach belehrte uns unser langjähriger Kapitän Arnold und sein Matrose Mees über das korrekte und sichere Verhalten an und unter Deck. Da es mittlerweile schon spät geworden war, beschlossen wir, die Segel nicht mehr zu hissen und stattdessen den Abend im Hafen mit Gemeinschaftsspielen ausklingen zu lassen. Nach etlichen Runden „Werwolf, Schach, UNO, Phase 10“ usw. bewegten sich die ersten Jugendlichen Richtung Koje und sammelten Kraft für die kommenden Tage.

Montag, 23. August

Nach einem leckeren Frühstück erhielten wir die ersten nautischen Informationen, welche wir für das Segeln brauchten. Zudem wies uns Hoffel in das „Mörder-Wochenspiel“ ein.

Nach dem etwas regnerischem Wetter am Sonntag meinte es nun der Wettergott doch gut mit uns und brachte uns perfektes Segelwetter, starken Wind und angenehmen Sonnenschein.

Unter Anleitung des Kapitäns und seines Matrosen setzten wir gemeinsam die Segel und verließen den Hafen von Enkhuizen. Beschäftigt damit, die Segel zu setzen, sie wieder zu reffen, das Schiff zu wenden und Ordnung an Deck zu schaffen, verging der Vormittag sehr schnell. Zwischendurch spielten wir noch begeistert das lustige „Briefmarken-Spiel“. Zweiergruppen hatten die Aufgabe, ihre Briefmarken so mit den anderen Gruppen zu tauschen, dass sie nacheinander bestimmte Briefmarkenpaare bilden konnten und dafür neue Briefmarken erhielten.

Gegen 13 Uhr gab es Geschnetzeltes zum Mittag und die Crew konnte sich stärken. Kurz nach unserer Kaffee- und Kuchenpause erreichten wir gegen 17 Uhr Lemmer und legten an einem idyllischen Steg, umgeben von einem wunderschönen, vollkommen menschenleeren Strandabschnitt an. Nun hatten wir Zeit, baden zu gehen und uns zu erfrischen.

18:30 Uhr startete der lustige „Schmugglerabend“. Jeder erhielt eine bestimmte Rolle und ein dazu passendes Kostüm. Ziel des Spieles war es, so reich wie möglich zu werden. Dazu mussten Geld, Bibeln, Schmuck und Drogen untereinander getauscht und verkauft werden. Im Casino konnte man sein Geld verdoppeln oder alles verlieren. Das Abendessen konnte man dann in der Bar mit Schiffsvaluta erwerben. Gut gesättigt und erschöpft vom vielen Lachen endete der Tag in geselligem Beisammensein.

Dienstag, 24. August

Direkt nach dem Frühstück starteten wir den Dienstag mit einem Geländespiel am Strand. Vier gebildete Gruppen hatten die Aufgabe, in der Lehmgrube mit dem Kessel Lehm zu holen, auf dem Feld mit der Sichel Stroh zu ernten und mit der Säge Holz aus dem Wald zu besorgen. Die Rohstoffe konnten in der Ziegelbrennerei gegen Legosteine getauscht werden. Nun sollten die Gruppen versuchen, mit den Legosteinen einen so hohen Turm, wie möglich zu bauen.

10 Uhr kehrten wir zum Schiff zurück und setzten die Segel. Am frühen Nachmittag legten wir an einem Steg bei Medemblik an, badeten und spielten einige Sportspiele. Nebenbei liefen die letzten Vorbereitungen für unseren „Wetten, dass“ Abend. Hier ein paar unserer Wetten:

  • Wetten, dass ihr es nicht schafft, fünf Toilettenpapierrollen auf dem Rücken einer im Liegestütz befindenden Person zu stapeln |Bestrafung: Lied singen

  • Wetten, dass ihr es nicht schafft, bei Wind ein dreistöckiges Kartenhaus zu bauen |Bestrafung: Gedicht vortragen.

  • Wetten, dass ihr es nicht schafft, Nudeln mit Grillanzünder in einer Fischdose zu kochen, so dass ihr in eine Nudel einen Knoten machen könnt.

  • Wetten, dass ihr es nicht schafft, dass sich eure Gruppe im Liegestütz befindet, ohne dass eure Füße den Boden berühren.

  • Wetten, dass ihr es nicht schafft, die mit Wasser gefüllte Schüssel mit euren Füßen zu halten und dabei die Schuhe auszuziehen | Bestrafung: Das Team wird nass gemacht.

  • Wetten, dass ihr es nicht schafft, zwei von fünf Weintrauben in den Mund eines Teammitglieds zu werfen |Bestrafung: Chilisoße essen

  • Wetten, dass ihr es nicht schafft, einen Zollstock, welcher auf euren Fingern liegt, aus Augenhöhe abzulegen, ohne dass jemand den Zollstock nicht mehr berührt.

Nach diesem lustigen Abend erwartete uns bereits das Abendessen mit gegrillten Steaks, Würstchen, Bürger, Salat, Grillkäse und Baguette. Anschließend endete auch dieser Tag in Gemeinschaftsspielen und geselligem Beisammensein.

Mittwoch, 25. August

An diesem Tag versammelte sich, erstaunlicherweise trotz der frühen Zeit, fast die gesamte Mannschaft, um sieben Uhr zum Frühschwimmen. Ab jetzt sollte der gesamte Tag unter dem Motto „Asterix und Obelix“ stehen. Nach dem Frühstück spielten wir in Kostümen ein Handelsspiel. Wir mussten mehrere Zutaten durch Tausch und Aufgaben sammeln, um Mirakulix dabei zu helfen, einen Zaubertrank zu brauen.

Ab 10 Uhr segelten wir wieder, jedoch mussten wir mittags alle Segel reffen, um erst eine Schleuse und anschließend einen Kanal zu durchqueren. Anfangs war der Wind etwas schwach, er wurde jedoch im Verlauf des Tages immer stärker. Circa 16 Uhr erreichten wir unser Ziel, die Kaninchen-Insel. Dort spielten wir erneut ein Geländespiel, namens „Die Suche nach den Wasserquellen des Poseidons “. Auf der Insel wurden verschiedenfarbige Luftballons versteckt, welche unterschiedlich starke Quellen darstellten. Die Gruppen mussten die Quellen ausfindig machen und die Standorte dem Basislager melden. Doch zwei Strolche vergifteten die Quellen und machten es den Gruppen somit schwer, genügend Wasser aufzutreiben.

Nach diesem sportlichen Spiel begann der „Asterix und Obelix“ Abend. Durch kleine Wettbewerbe fanden wir die schönsten, die schlausten, die stärksten und die weisesten Gallier. Außerdem sangen und tanzten wir ausgelassen.

Donnerstag, 26. August

Gleich nach dem Frühstück stachen wir in See. Nachdem wir erneut Schleuse und Kanal passierten, setzten wir die Segel. Der Wind nahm zu und auch die Wellen wurden größer. Das Schiff schaukelte und schwankte wie die ganze Woche nicht. Mit 7,5 Knoten erreichten wir, früher als geplant, Medemblik und legten in einem Stadthafen an. Nun stand uns ein wenig Zeit zur Verfügung, um die schöne Hafenstadt selbstständig zu erkunden. Allerdings sollten wir dabei auf Foto-Jagd gehen und unter anderem folgende Motive fotografisch festhalten:

  • Die ganze Gruppe muss sich gemeinsam in der Luft befinden.

  • Die ganze Gruppe muss auf einem Gullydeckel stehen.

  • Zwei aus der Gruppe müssen sich gemeinsam mit einem Polizisten fotografieren lassen.

  • Die ganze Gruppe soll an einer Bushaltestelle stehen.

  • Einer aus der Gruppe soll neben einer Schaufensterpuppe stehen.

  • Drei aus der Gruppe müssen kopfüber fotografiert werden.

  • Ein Gruppenfoto, möglichst verrückt, sollte gemacht werden.

Das war vielleicht lustig, wir haben selten so viel gelacht.

16 Uhr trafen sich alle Gruppen wieder am Schiff, dort erwartete uns eine leckere, süße Überraschung, Banane mit Schokosoße in Eierkuchen gewickelt, dazu eine Sahnehaube mit einer Kirsche obendrauf, einfach köstlich.

Nach diesem kulinarischen Highlight folgte die traditionelle „Neptuntaufe“. Einige aus unserer Crew wurden von Poseidon und seinen Gehilfen (Häscher) gefangen, gefesselt und anschließend mit Rasierschaum, Sahne, rohen Eiern, Senf und Grillsoße getauft.

Anschließend machten sich alle fein für den anstehenden Traumschiffabend. Mädchen und Jungen kamen in Pärchen, fein zurecht gemacht und galant wurden sie von der Traumschiffcrew zu ihren Plätzen geleitet. Anschließend wurde das Essen, Gulasch mit Klößen und Erbsen, angereicht.

Nach dem hervorragenden Essen wurden Bilder von der Woche gezeigt und die schönsten Momente erneut ins Gedächtnis gerufen. Daraufhin präsentierten die Jugendlichen ihre selbst erarbeiteten Programmpunkte, Theaterstücke, Märchen, Tanznummern, Kurzgeschichten, Pantomime erraten und Gesang waren Teil dieses lustigen Abends.

Freitag, 27. August

Der letzte Tag brach bedauerlicherweise schon an. Ein letztes Mal für dieses Jahr setzten wir die Segel und segelten von Medemblik zurück nach Enkhuizen. Im Vergleich zum Donnerstag hatten Windstärke und Wellenhöhe noch etwas zugenommen. Mit 8 Knoten und ordentlicher Schieflage preschten wir über das IJsselmeer. Doch plötzlich rumste es und Arnold schrie auf. Der Gaffel (zwischen Gaffel und Baum wird das Segel gespannt) vom Schonersegel war gebrochen. Sofort waren alle an Deck und halfen, das Segel einzuholen. Das Segel war noch nicht einmal ganz aufgetucht, so nennt man es, wenn man das Segel am Baum festbindet, da vermaß Arnold mit einem Telefon am Ohr den Gaffel und bestellte direkt einen neuen bei der Hafenmeisterei.

Mit leicht verminderter Geschwindigkeit brachte uns Arnold sicher in den Hafen von Enkhuizen. Nun aßen wir noch ein letztes Mal gemeinsam Mittag und entluden anschließend das Schiff. Circa 13 Uhr stiegen wir in den Bus und machten uns auf die Heimfahrt. Wie im Flug war die Zeit auf der Novel vergangen, so viel Freude und Spaß hatten wir, es war für alle von uns ein großartiges Erlebnis. Viel Neues haben wir gesehen und gelernt. Bereits eine halbe Stunde nach Abfahrt schlief ein Großteil der Gemeinschaft und träumte wohl schon vom wunderschönen Harz oder auch von einer Wiederkehr zum reizvollen IJsselmeer, denn der Termin für unser nächstes Schiffsabenteuer ist bereits bekannt, vom 07.08.2022 bis zum 12.08.2022 stechen wir wieder in See.

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