Segelfreizeit 2019

Ganz im Zeichen von Spiel, Spaß, Spannung und Freude stand das diesjährige Segelabenteuer auf dem Dreimastklipper „Novel" unter der Leitung von Skipper Arnold.

Sonntag 28. Juli

Am Morgen des 28. Juli trafen wir uns auf dem Parkplatz vor der Wernigeröder Schwimmhalle, um von dort gemeinsam mit dem Bus nach Holland zu fahren. 30 Jungen und Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren erwartete eine spannende Woche auf einem Segelschiff. Voller Vorfreude fiel der Abschied von den Eltern nicht schwer und schnell waren sowohl Gepäck als auch Jugendliche im Bus untergebracht.

Die Fahrt ging schnell vorbei und nach ca. 6 Stunden und zwei kurzen Pausen erreichten wir unseren Startpunkt der Reise, den Hafen von Enkhuizen.

Die Kajüten wurden verteilt und per Kette die Verpflegung aufs Schiff verladen. Unser Schiff, die „Novel“, unter der Leitung von Skipper Arnold, bietet uns schon seit vielen Jahren jeden Sommer für eine Woche Unterkunft.

Nach einer kurzen Einführung in die ersten Seemannsknoten und Verhaltensregeln an Bord ging es auch schon los. Die Segel wurden gesetzt und es ging hinaus aufs Ijsselmeer.

Zur Stärkung gab es im Anschluss Würstchen mit Kartoffelsalat.

Das Schiff lag gut im Wind uns so ging es recht flott über die Schaumkämme der See. Bald näherte sich die Anlegestelle bei Medemblik. Hier würden wir anlegen und die erste Nacht verbringen.

Gemeinsam wurden die Segel wieder eingeholt und verpackt.

Nach dem Anlegen ging es an Land und es begann die erste Spielaktion.

Für Geld wurden die Rohstoffe Erz, Kohle und Öl erstanden, welche dann zu Stahl, Eisen und Kunststoff umgewandelt wurden und anschließend zu Motor, Karosserie und Reifen wurden. Ziel war es, möglichst viele Autos zu produzieren. Mit Verlauf des Spieles und durch intelligente Arbeits- und Aufgabenverteilung wurden die Gruppen zunehmend effektiver und es wurde unter anderem die Produktion von neun Autos erzielt.

Den Abschluss des Tages bildete für viele der Sprung ins kühle Nass, bevor es alle in ihre Kojen verschlug.

 

Montag 29. Juli

Nach der ersten Nacht an Bord begannen einige Tollkühne im Anschluss an ein Frühstück mit Ei und Brötchen den Tag mit einem Sprung in das spiegelglatte Wasser. Gegen 10 Uhr stachen wir wieder in See. Zu Beginn war der Wind eher schwach und so genossen wir die ruhige Fahrt entweder an Deck in der Sonne oder bei einem Gesellschaftsspiel unter Deck.

Zum Mittag gab es Gulasch mit Kartoffeln und Erbsengemüse und zum Nachtisch Obst. Nach dem Mittag wurde die Fahrt flotter und bald erschien unser neues Ziel am Horizont.

An einem Zeltplatz vorbei fuhren wir in Richtung Workumer Schleuse, vor der wir anlegten. Dann gab es auch schon Kaffee und Kuchen. Nach dieser erneuten Stärkung ging es an Land. In fünfGruppen wurden nun auf Zeit viele kleine Fragen beantwortet und die ein oder andere sportliche Aktivität vollzogen. Danach konnten die Jugendlichen in Gruppen die Stadt und den Hafen erkunden.

Gegen 19 Uhr traf man sich zum Abendbrot wieder an Bord.

Am Vormittag waren bereits Aufgaben für die abendliche Unterhaltung verteilt wurden. Jeder hatte eine individuelle Rolle, deren Charakter und Auftrag authentisch dargestellt und ausgeführt werden sollte. Stoiber und Pauli konkurrierten um den Wahlsieg, Misses No füllte ihre Gedächtnislücken, die Hopfenkönigin stach ihre Konkurrenz aus, die heilige Schwester segnete Paare, es wurde gewettet, getanzt, gesungen und viel gelacht. Gegen halb zehn durfte nochmals gebadet werden, bevor sich die abendliche Beschäftigung gegen 10 Uhr unter Deck verlagerte. Man pflegte so zum Abschluss die ein oder andere sehr gepflegte „Werwolf“, bevor es alle müden Gesichter in die Kajüten verschlug.

 

Dienstag 30. Juli

Die Nacht verlebten alle trotz Mücken und Wärme sehr gut. Zwei mutige trauten sich sogar, die Nacht im Freien an Deck zu verbringen. Etwas später als am letzten Morgen fanden sich alle zum Frühstück ein und mit Rüherei begann ein neuer Tag. Von Workum sollte es weiter zur Kaniencheninsel gehen. Der Dienstag bildete auch den Beginn des traditionellen Mörderspiels. Jeder Teilnehmer bekam wieder einen Gegenstand und den Namen eines anderen Teilnehmers.

Jeder hatte nun die Aufgabe der zugeordneten Person den genannten Gegenstand zu überreichen, nimmt sie ihn an, so scheidet die andere Person aus. Das Spiel sollte bis Freitag laufen. Mittag gab es wieder auf See. Vom leckeren Gyros mit Reis holte sich der ein oder andere gleich zwei Portionen.

Nach der Stärkung ging es als besonderes Highlight durch eine Schleuse. Zum Nachmittag gab es wieder mitgebrachten Kuchen und den ein oder anderen Becher Kakau. Und schon kam unsere geliebte Kaniencheninsel in Sicht. So legten wir also an und begaben uns an Land. Die Rettung der Waldelfe vor einem Fluch stand auf dem Programm. Der Gedanke an das anschließende Grillen spornte die Jugendlichen an und schnell waren alle Rätsel gelöste und die Waldelfe gerettet. Zur Belohnung wartete ein buntes Buffet vor dem Schiff auf alle. Es gab neben Steak, Würstchen und Hühnchen auch Spieße, Salate, gegrilltes Gemüse und Schafskäse. Satt und zufrieden wurde anschließend aufgeräumt. Als nächstes Stand ein Abenteuer unter Piraten auf dem Programm. In Gruppen trafen die Spielenden auf verunglückte, ermordete und grausige Piraten. Die Charaktere mussten mit Gegenständen und vielseitigen Aufgaben erlöst werden. Jede Gruppe kam mehr oder weniger erfolgreich ans Ziel und hatte sich so zum Tagesende noch einen Sprung ins Meer verdient.

Anschließend ging es unter der grummelnden Atmosphäre eines nahenden Gewitters ans Lagerfeuer. Hier wurden Lieder gesungen und gemeinsam getanzt, bevor man sich zur Ruhe legte.

 

Mittwoch 31. Juli

Am Tag nach der Ankunft an der Kanincheninsel brach auch schon der Mittwoch an. Der Morgen war stürmisch und trotz festem Ankerplatz schaukelte die „Novel“ ordentlich. Bis 9 Uhr hatten sich alle zum Frühstück im Aufenthaltsraum eingefunden und die Aufregung stieg. Am Mittwoch stand die berüchtigte Neptuntaufe auf dem Programm. Neptun, König der Meere, erwartete alle Jugendlichen am Ufer des Ijsselmeeres. Gemeinsam mit seinem Gefolge, einer Gruppe aus Meerjungfrauen, Kraken und Meeresheschern, war er aus den Untiefen der See hinaufgestiegen um den Erdlingen einen Besuch abzustatten. Nach einer kurzen Ansprache ging es ans Werk. Am 31.

Juli 2019 taufte Neptun acht Teilnehmer unserer Segelfreizeit, welche somit herzlich im Kreis der See aufgenommen wurden. Nach diesem ganz besonders delikatem Programmpunkt ging unsere Reise weiter. Auf Grund des kräftigen Windes hissten wir nur ein Segel und schon ging es los Richtung nächster Stadt. Zum Mittagessen gab es Nudeln mit Tomatensauce und zum Nachtisch Kirschen. Kurz vor unserem nächsten Hafen begann es leicht zu regnen, trotzdem legten wir ohne Probleme in Lemmer an.

In Lemmer ging es nach Kuchen und Tee in die Stadt. Während die Betreuer für das Abschiedsessen einkauften, bekamen die Kinder in Gruppen je einen Apfel und ein Ei, welche sie in der Stadt eintauschen sollten. Zusätzlich gab es die Aufgabe das billigste aller billigsten Güter zu kaufen und verschiedene Stempel zu sammeln. Wieder an Bord präsentierten alle ihre Errungenschaften, von Glühbirne über Hut über Trinkflasche über Turnbeutel bis hin zum Sitzsack, es war eine große Vielfalt eingetauscht wurden.

Nach der abendlichen Reispfanne ging es zu einem bunten Abend über. Es waren allerhand Perönlichkeiten eingeladen: Biene Maja, Pippi Langstrumpf, Ötzi, Elvis, Michael Jackson, Mona Lisa, Gute Miene, Mutter Theresa, Einstein und natürlich ABBA mit ihrem atemberaubenden Auftritt alle waren sie zusammengekommen, um gemeinsam einen Abend mit Unterhaltung und Spaß zu füllen.

Es wurden Wettspiele gespielt, getanzt, erzählt, es gab einen Schönheitswettbewerb, welchen selbstverständlich die Spargelkönigin gewann und globale Probrelme diskutiert. Dann nahte auch schon die Nacht, sternenklar und nur leicht bewölkt.

 

Donnerstag 01. August

Und so brach auch schon der Donnerstag an. Von Lemmer aus ging es weiter über das Ijsselmeer.

Das Wetter war leicht durchwachsen und so hielten sich die meisten Jugendlichen unter Deck auf. Die See war recht rau und der Wind ordentlich. Unser heutiges Ziel war Medenblick. Bei gutem Seegang gab es traditionell für alle Jägerschnitzel mit Erbsengemüse und Kartoffeln. Neben den wellenausgleichenden Bewegungen liefen auch bereits die Vorbereitungen für den großen Abschlussabend. Nach unserer Ankunft in Medemblik ging es von Bord. Auf einer Wiese in der historischen Altstadt wurden Sportspiele gemacht. Es wurde von allen viel Geschick, Schnelligkeit und Ausdauer verlangt. Nach dieser Auflockerung durften alle die Stadt erkunden. Auf der „Novel“ liefen währenddessen die Vorbereitungen für den großen Traumschiffabend. Die Tische wurden mit viel Liebe eingedeckt und allerlei delikate Kleinigkeiten und Köstlichkeiten vorbereitet.

Punkt 19 Uhr fanden sich alle Teilnehmer in feiner Kleidung vor dem Schiff ein und man geleitete sie zu ihren Sitzplätzen. Neben einer kalten Platte gab es verschiedene Saucen, Brot, gebratenes Gemüse, Fleisch und Datteln im Speckmantel. Zum Nachtisch servierte man Eis mit Früchten. Im Hintergrund lief angenehme Musik und über die Leinwand liefen die Bilder der vergangenen Tage.

Anschließend wurde kurz auf- und umgeräumt. Jetzt ging es an den Unterhaltungsteil des Abends.

Es gab einen bunten Mix aus verschiedenen Sparten. ABBA trat erneut auf, es wurde getanzt, Gedichte wurden rezitiert, ein Theaterstück aufgeführt und beim Märchen vom Froschkönig viel gelacht. Insgesamt rundete dieser gelungene Abend die Woche sehr gut ab.

 

Freitag 02. August

Freitag fuhren wir sehr früh weiter. Von Medemblik ging es zurück nach Enkhuizen. Das Wetter war regnerisch und so beschäftigte man sich im Gemeinschaftsraum unter Deck mit Schach und Kartenspielen. Gegen 11:30 erreichten wir wieder den Startpunkt unserer Reise.

Alle Koffer und Rucksäcke waren gepackt und die Kajüten wieder gut geordnet. Zum Mittag gab es zur Stärkung Nudeln und im Anschluss begann man sogleich Kostüme und Requisiten wieder in den Bus zu räumen. Wir verabschiedeten uns von unserem Kapitän Arnold und seiner Frau, von unserem Matrosen Micha und dem Schiffshund. Der Bus, der uns zurück nach Wernigerode bringen sollte kam bald und so machten wir uns wieder auf den Heimweg. Trotz einiger Verzögerungen erreichten wir Wernigerode, glücklich und zufrieden auf die diesjährige Segelfreizeit zurückblickend.

 

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