Ritterwochenende in Wendhusen

Der HSV Wernigerode 2002 e.V. veranstaltete in Kooperation mit dem Internationalen Bund das Mittelalterprojekt auf dem Klostergelände und in der Jugendscheune Wendhusen in Thale. Ein großer Dank gilt den fleißigen Helfern der Jugendscheune, die uns 1 Zelt und Requisiten zur Verfügung gestellt haben.

Am Freitag, den 03.05.2013 startete das Wochenende im Rahmen der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund. Im Zentrum stand das gemeinsame (vorurteilsfreie) Lernen und Erleben deutscher Kultur und Historie. 30 Kindern wurden in liebevoller Gestaltung und Dekoration die Welt der Ritter, Prinzessinnen, Fabelwesen und das Leben von vor Hunderten von Jahren eröffnet.

Nach dem Eintreffen aller Kinder am Nachmittag gab es erst einmal Kaffee / Kakao und Kuchen, zum Kennenlernen und „Beschnuppern“. Dann fand auch schon das erste große Spiel statt, bei dem die Kinder die Zutaten für das „Heilmittel gegen die Pest“ sammeln mussten. Tapfer stellten sie sich den Aufgaben der Mönche, Trolle und Zwerge. Nach Heilung aller Teilnehmer ging es mit den „6 Stadtherren“ weiter, dass ein strategisches Tausch- und Handelsspiel ist. Hier waren die Künste der Mathematik, Logik und Geschicklichkeit gefragt.

Die Recken des Herold sorgten für das leibliche Wohl der Kinder. Mit Bratwürstel, Kartoffelsalat, selbstgebackenen Brot, etc. konnten sie sich die Bäuche vollschlagen. Es ging auch ohne große Pause weiter mit dem Planspiel „Schloss Falkenstein“. Da schlüpften die Betreuer in verschiedene Rollen bei Hofe und die Kinder mussten Detektiv spielen, um die Intrigen und Verwicklungen zu entschlüsseln. Zum Abschluss des Tages fand noch die „Nacht der toten Wesen“ statt. Ziel war es die verhexten Geister, Gnome und Elfen durch verschiedene Gesten wieder zum Leben zu erwecken. Müde schlossen sich nach einem ereignisreichen Tag die Augen.

Am nächsten Morgen starteten wir nach einer ausgiebigen Stärkung, mit der „Jagd nach dem verlorenen Schatz“. Teile der Schatzkarte waren entweder versteckt, mussten erhandelt oder bei dem Ork erjagt werden. Mutig stellten sich die Kinder auch dieser Aufgabe (selbst Indianer Jones wäre neidisch über so viel Wagemut) und durften sich am Ende über die Überraschung freuen.

Nach dem Mittagessen ging es zur Teufelsmauer, die einen schönen Rahmen für die letzten zwei Spiele bot. Die Kinder mussten zuerst dem König mit den verlorenen Bauplänen helfen, welche sie zum roten, grünen und braunen Ritter brachten. Zum Tausch gab es Märchensätze gegen Schlossbaupläne. Wenn da nicht die Hexe gewesen wäre, die alle Kinder versteinern konnte, wäre der Bau des Schlosses recht schnell voran gegangen. So mussten die Kindergruppen erst die versteinerten wieder befreien. Anschließend wurde vom Mörder, der sich in der Stadt umhertrieb, seine Tatwaffe vom Tatort gesucht. Bei schönem Wetter ging es wieder zurück zum Klostergelände.

Anschließend fand auch schon der Höhepunkt des Wochenendes statt: das Ritteressen. Die Knappen und Mägde, Prinzen und Prinzessinnen versammelten sich in 2er Reihen vor dem Thron des Herolds und seines Gefolges. Vor dem großen Festmahl wurden alle Kinder vom Herold höchstpersönlich, für ihre Tapferkeit mit dem Schwert zum Ritter und zu Ritterdamen geschlagen. An langen Tafeln speisten die kleinen Ritter(Innen) und wurden von den Mägden des Herolds großzügig bedient. Es gab Würstchen, Ofenkartoffeln und allerlei Salate und Getränke in Hülle und Fülle. Jedes Mal wenn der Herold oder jemand aus seinem Gefolge aufsprang und den Trinkspruch „Auf die Gesundheit!“ rief, mussten alle anderen auch aufspringen, ihr Getränk erheben und auf den gleichen Spruch antworten, was für eine lockere und heitere Atmosphäre bei dem Gelage führte. Zum Schluss fand eine beeindruckende Feuershow statt. Für alle ein unvergessliches Erlebnis.

Egal aus welchen Herkunftsland die Kinder kamen, hat es allen sehr viel Spaß gemacht und jeder wurde durch Spielaktionen in das Mittelalter entführt.

Zurück